Interieur adieu

In der Hauptsache zeigen wir in diesem Kapitel den Ausbau des Interieurs und der Verkleidung. Allerdings sind weitere Ausbauten von WC, Wasser-/ & Tankanlagen als auch Panels nötig, um das Interieur zu entfernen. Wir machen daher auch einen Exkurs zu den weiteren Ausbauten.

Dauer: 52 Std (bislang)

Kosten: 55€ (Verpackungsmaterial & Reinigungsmittel),  120 €  (Miettransporter),  20 € (Klingen für Cuttermesser, Sägeblätter und Bits)  

Material: Klebeband, Plastiktüten, wasserfeste Stifte zum Kennzeichnen, Aceton & Isopropanol, Putzlappen

Werkzeuge:  Zollstock, Schraubendreher (unterschiedliche Größen), Stechbeitel oder Schaber, Cutter-Messer, Akkuschraubendreher mit Bits, Knarrenkasten klein, Maulschlüssel-Set, rückschlagfreier Hammer, Anreissnadel (auch gut geeignet für das Entfernen von Propfen ;), Seitenschneider, Nageleisen, Akku-Kreissäge und Akku-Säbelsäge mit flexiblen Holzsägeblättern, Staubsauger, Bohrer 10mm

Schutzausrüstung: Staubmaske mit Partikelfilter & Filterelement, Schutzbrille, Handschuhe, Schutzanzug, Gehörschutz

Nachdem wir den Stellplatz bezogen haben wurde erstmal "klarschiff "gemacht und alles was nicht niet- & nagelfest war ausgeräumt.

 Im Anschluss mussten vorab die seitlichen Ablagen im Vorschiff entfernt werden, bevor wir den weißen Flo(h)kati von den Wänden gerissen haben, da dieser triefend nass war - aufgrund von undichten Relingstützen im Deckenbereich. Zum Schluss haben wir noch einmal Maß genommen da wir eine Kojenverlängerung planen. Vorweggenommen, wir haben uns im späteren Verlauf für das Versetzen des Bugschotts entschieden, so dass wir die mittleren Schotten an Ort und Stelle belassen können.

 Nachdem die Batterien bereits von uns ausgebaut wurden, konnten wir auch den Batteriekasten unter der Vorschiffskoje entfernen, um Zugang zum Wassertank zu bekommen, den wir "mal eben" ausbauen wollten. Die Einfüll- & Entnahmeschläuche ließen sich noch gut entfernen (inkl. Filter & Wassermengenzähler), aber der Tank war einfach zu groß für die Kojenklappe und musste vorläufig drin bleiben. Wir haben uns lieber an den Ausbau des WC's und des ausziehbaren Waschtisches auf der Steuerbordseite gemacht, sowie der angeschraubten Teakverkleidung. Die Garderobenverkleidung auf der Backbordseite war ebenfalls geschraubt und konnte einfach abgenommen werden. Nachdem wir auch die Trenntür und den WC-Boden entfernt hatten, konnten wir dann auch alle Schlauchschellen lösen und die Schläuche abziehen. Der Abfluss war mit Ablagerung komplett verstopft und ein kleiner Stromverteiler "Lüsterklemme auf Brettchen" kam zum Vorschein, der die Wasserpumpe und die Steckdose mit Strom versorgte.

Nachdem wir zwischenzeitlich den Motor und Antrieb ausgebaut haben, widmen wir uns wieder der Demontage des Interieurs. An der Reihe waren nun die Deckenpanele, Fensterrahmen, die Luken- & Einstiegsrahmen. Leider waren die Handläufe mittlerweile fällig und leckten von innen auf die Panele, sodass Wasserflecken entstanden sind. Also alles runter und später neu. Da war nichts mehr zu retten. 

Die Rahmen waren zum Teil mit Blindstopfen versehen, die man mit etwas Geschick und einem Schlitzschraubendreher entfernen konnte, um an die Schrauben heranzukommen. Die Panele waren nur in der Decke mit Schrauben befestigt, sodass es kein Hindernis war diese zu entfernen. Interessanter waren hingegen die Einstiegsleisten und Rahmenleisten der Luken, diese waren geklebt und geschraubt und mussten später mit einem Cutter-Messer von der Dichtmasse gelöst werden. 

Da wir gerade mit einem Wagen unterwegs waren, haben wir dann auch gleich alle Schubläden und die Schienen ausgebaut und von Bord geschafft.

Zu gutem Schluss haben wir dann noch die NAVI-Ecke und die Seitenverkleidung im Bereich der Pantry entfernt. Hierzu mussten aber zunächst einmal die Kabel von der Beleuchtung, sowie NAVI und Co durchgezogen werden.

...nur ein kurzer Abstecher in die Backbord-Backskiste!

Der Dieseltank (40l) war bereits durch den Motorausbau weitestgehend entleert und so blieb nur noch die Demontage übrig. Der Tank ist mit vier Bolzen an der hinteren Kajütwand verbolzt. Der Lüftungsschlauch und Einfüllschlauch gehen nach außenbords bzw. Deck. Also ab in die Backskiste und los gehts. 

Das Kühlaggregat war mit einem Schutzgitter und einer Verkleidung versehen, die mit Bolzen und Dichtmasse an dem Lenzpumpenpanel verschraubt & verbunden waren. Also haben wir auch gleich das Panel mit der Lenzpumpe mit entfernt.  Das eigentliche Aggregat (Coolmatic CU55 12V / 40W) stand auf Holz-Supports die ebenfalls an der hinteren Kabinenrückwand angeschraubt waren. Danach konnten wir die Kühlmittelschläuche und das Kühlelement mit Kontrolleinheit demontieren und durch die Öffnung der Kühlbox  herausziehen. Inwieweit das Aggregat noch funktioniert hat, konnten wir nicht testen, aber da es unter dem Dieseltank stand, muss es vorab von Öl befreit und gereinigt werden. 

Wir haben nun bis auf die Schiebetüren und Schotten alles hölzerne Interieur entfernt. Die Schiebetüren versuchen wir später wiederzuverwenden und sind daher sehr sorgsam mit dem Entfernen der Propfen und der Schrauben umgegangen. Mit etwas Fleiß, Schleifarbeit und Lack werden diese später wieder ein "Eyecatcher" aussehen. 

Wir nehmen noch die hintere Kajütverkleidung ab, die auf Holzlatten an der Wandung angeschraubt ist und durch diverse nachträgliche Einbauten entsprechend "durchlöchert" war. 

Das war es vorläufig aus dem Innenbereich. Die Sitzbänke im Salon und den Galley-Bereich lassen wir vorerst noch drin, da wir ja auch etwas Ablage benötigen. Sobald wir im Innenraum weitere Ausbauten vornehmen wird das Kapitel ergänzt.

Die Idee der Kojenverlängerung nimmt Gestalt an, aber als erstes müssen wir die vorhandene Liegefläche heraustrennen.

Die GFK-Struktur ist auf die Längsstringer der Innenwand aufgelegt und anlaminiert. Wir sägen mit einer Handkreissäge vorsichtig an Back-& Steuerbord entlang der Stringer und setzen danach noch einen Längsschnitt in der Mitte, sodass wir dann die Struktur in zwei Teilen aus dem Vorschiffsbereich entfernen können. Der Wassertank konnte danach auch endlich entfernt werden und der Bilgenbereich und Wandungsbereich sind nun gut zugänglich und können bearbeitet werden. Hierzu später mehr im Kapitel der V-Berth Gestaltung und Entfernen der Isolierung. 

Das Bugschott hatten wir zwischenzeitlich bereits herausgetrennt und es bekommt zusammen mit dem Ankerkasten sein eigenes Kapitel, sodass wir hier nur bildlich das Ergebnis darstellen.

Zum Schleifen des WC-Bereiches wollten wir die WC-Frontverkleidung (Türzarge) noch herausnehmen, haben diese aber aktuell noch bestehen lassen, da dieses unser Referenzpunkt geworden ist für die Nivellierung von Malou. Wir werden im Mai nun den Scheunenplatz beziehen und sie noch einmal ausrichten müssen, danach kann dann die Zarge ausgebaut werden. Wir bereiten es aber soweit vor, dass wir später nur noch die Schrauben rausdrehen müssen. Vorab müssen aber die Holzpropfen entfernt wrden um an die Schraubenköpfe zu gelangen. Für uns hat es sich als die beste Lösung ergeben, mit einem kleinen Schlitzschraubendreher und einem Hammer in den Propfen (längs zur Maserung) vorsichtig einzuschlagen und dann erst links und dann rechts herauszuhebeln. Hier ist "weniger-mehr" insbesondere wenn es sich um Sperrholz handelt. Die äußere Schicht neigt gerne zum Ausreißen. Zum Schluss lässt sich mit einer Anreißnadel der Schlitz von Holzresten befreien und die Schrauben können herausgedreht werden. 

Das gleiche Prinzip wenden wir auch an den Stirnleisten der Schottwände an und nehmen diese im späteren Verlauf ab. Zum Schluss entfernen wir noch die Drückknöpfe und restliche Schrauben aus den Schotten, um diese später bearbeiten zu können.