Da wir beide berufstätig sind und unser Projekt "Malou" auf absehbare Zeit viel von unserer verbleibenden Zeit in Anspruch nehmen wird, haben wir uns von Anfang an entschlossen, den Motor in einer Fachwerkstatt generalüberholen zu lassen. Zum einen aufgrund der Zeitersparnis und zum anderen würden wir viel Spezialwerkzeuge ausleihen müssen, was natürlich ebenfalls mit viel Recherche, Telefonaten und Fahrten verbunden wäre.
Nachdem es uns im Hamburger-Umland nicht gelungen war, einen Fachbetrieb zu finden und diesen auch noch zu begeistern, einen nunmehr 40 Jahre alten Dieselmotor zu überholen, haben wir dann von einem "Leidensgenossen" einen guten Tipp bekommen, uns mit Fa. Haumann Motorenservice aus Bremen in Verbindung zu setzen, denen wir daraufhin auch den Auftrag erteilt haben, unser "Schmuckstück" zu überholen.
Die Revision vom Motor hat uns dann einige Überraschungen bereitet, welche das waren und was es mit dem Teststand auf sich hat, erfahrt Ihr in diesem Kapitel. Vorab noch kurz, die Revision vom Saildrive werden wir zu einem späteren Zeitpunkt (2023) in Eigenregie durchführen (Alterung Manschette) und in einem separaten Kapitel hierüber berichten.
100 %
prozentualer Fortschritt anhand des geplanten Aufwandes
5.144 €
bislang angefallene Kosten, ohne Einmalkosten für Werkzeuge, Stromkosten und Schutzausrüstung
13.10.2020
letzte Aktualisierung des Seiteninhaltes
Dauer: 22 Std (Fachwerkstatt), 5 Std (Zusammen-/& Aufbau Teststand)
Kosten: 4.900 € Motorrevision, 149€ (Motorheber), 49€ (Batterie), 20€ (Kanister), 8€ (Befestigungsmaterial), 18€ (Anschlussmaterial).
Die Kosten für das Ladegerät (139€), den Dieselkanister (18€) und Anzeigenpanel (695€) sind hierin nicht enthalten.
Material (Teststand): Motorheber, 3St Kanister 20l, 2 St. Wasseranschlüsse, 19mm Siebdruckplatte 0,8m², Holzpalette, Holzschrauben, 4St Winkelprofile (Befestigung Palette), 8x Winkelprofile klein (Halter für Kanister und Batterie), 1St. Dieselkanister, 10St Kabelbinder (Befestigung Platte), 60A Batterie
Werkzeuge: Akkuschrauber, Bohrer, Maul-/und Ringschlüssel-Set, kleiner Steckschlüsselkasten, Schraubendreher-Set, Kreissäge mit Führungsschiene, Hebegurt (Kran), Spanngurt
Schutzausrüstung: Handschuhe und Gehörschutz
Wir haben den Motor dann kurz vor Weihnachten 2019 mit einem Transporter nach Bremen gebracht und dort entladen. Im Januar 2020 wurde der Motor in seine Bestandteile zerlegt und der Umfang der Revision musste nochmal nach oben korrigiert werden, da die Kolbenringe starke Einlaufspuren hatten und ersetzt werden müssen. Zusätzlich war die Kraftstoffpumpe defekt und der Abgaskrümmer irreparabel gerissen, was wir schon wussten.
Parallel haben wir recherchiert, ob wir auf dem Gebrauchtmarkt Ersatzteile finden, was wir aber schnell verworfen haben, da diese entweder überteuert waren, oder sich in einem ähnlich schlechten Zustand befanden. Also haben wir die Freigabe zur Teilebeschaffung gegeben.
Revisionsumfang
Motorabdichtung komplett
Motorlager erneuert
Zylinderkopf: Kanäle gereinigt, Ventilsitz, /-kegel, / -schaft geschliffen, Zylinderkopf plangefräst, neue Ventilschaftabdichtungen eingebaut
Einspritzdüsen und Einsätze erneuert
Kolbenringe ausgetauscht
Abgaskrümmer erneuert
Kraftstoffpumpe ausgetauscht
Wasserpumpe (neuer Impeller)
Thermostat erneuert
Schwingungsdämpfer der Motoraufnahmen erneuert
Anlasser: Neue Lagerbuchsen und Kohlebürsten
Lichtmaschine: Lager und Spannungsregler erneuert, Diodenverteiler überarbeitet, W-Klemme (Drehzahl) nachgerüstet
Diverses: Kraftstoff- /und Ölfilter, Keilriemen... erneuert
Motorlackierung
Sicherlich fragt ihr euch wozu man solch einen Teststand braucht? Wir setzen "Teststand" einmal in Anführungszeichen, da es mehr der Mobilität und dem regelmäßigen Laufenlassens (Einbau erst in 2023) dienen soll, als wirkliche Testergebnisse zu erzielen.
Was wir aber noch machen wollen, ist die Neuverkabelung des Motors und das neue Anzeigenpanel mit seinen Sensoren zu testen/justieren, sodass wir später den Motor nach dem "Plug and Play-Prinzip" in Malou installieren und anschließen können. Welches Panel, welche Sensoren und Kabelbaum zum Einsatz kommen, könnt Ihr hier erfahren: Anzeigenpanel & Kabelbaum
Der "Teststand" besteht aus einem gewöhnlichen Motorrangierheber, einer darauf befestigten 19mm Siebdruckplatte und einigen Kanistern für Wasser und Diesel. Zusätzlich platzieren wir die Starterbatterie und ein kleines Ladegerät, sodass wir ihn vor die Garage zum Anlassen schieben können. Nur noch den Wasserschlauch anschließen und anwerfen.